#002 Zeitgemäße Prüfungsformate

In dieser Folge sprechen Martin Fritze und Moritz Zeman mit Kai Wörner über zeitgemäße Prüfungsformate und die Erfahrungen, welche Kai in einem Pilotprojekt damit machen durfte

Transkription

Martin:
[0:43] Ja herzlich willkommen liebe Zuhörerinnen und Zuhörer zu unserer zweiten Folge des Ido Talk Podcasts. Wir haben uns heute Kai Werner eingeladen. Den ich ganz herzlich begrüßen möchte. Hallo Kai.

Kai:
[0:55] Hallo.

Moritz:
[0:57] Genau. Und ich bin auch wieder dabei, der Moritz, hi.

Martin:
[1:01] Moritz, ich wollte dich nicht übergehen, ich hätte dich gleich auch noch begrüßt, aber ich dachte zuerst den Gast.
Aber schön, dass Sie beide auch Zeit habt und dass wir uns zu dritt heute ein bisschen unterhalten können über zeitgemäße Prüfungsformate und da glaube ich hat der Kai auch wirklich spannende Ideen und Anregungen
Mitgebracht und vor allem auch Gedanken. Aber bevor wir dazu kommen, Moritz, lass uns doch mal auf die Umfrage von letzter Woche schauen.

Moritz:
[1:28] Genau, gerne. Also wir hatten ja gefragt ähm beziehungsweise die die Umfrage lautete, wählen Sie bitte bis zu drei Begriffe aus, die ihre Gefühlslage in Bezug auf das abgelaufene Schulhalbjahr zwanzig einundzwanzig zweiundzwanzig
beschreiben.
Ähm ja, sehr bunter Kuchen kann man sagen, also kein klares Ergebnis. Also wer die beiden größten Punkte waren hier motiviert und erschöpft mit 25 Prozent. Danach kam dann wütend
mit sechzehn Prozent neugierig, neun Prozent verwirrt. 3,6 Prozent. Wir haben hier noch im großen Block auf dem Weg mit 18Prozent verzweifelt, 1,8 Prozent und tatsächlich waren 0 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Umfrage erfreut über das abgelaufene Schuljahr.
Kai, vielleicht mal so ein bisschen eine Einschätzung von dir zu der zu der Umfrage. Teilst du die die Ergebnisse oder wie interpretierst du das?

Kai:
[2:31] Ja also ganz überraschend sind die Ergebnisse sicher nicht. Ich denke, dass äh wahrscheinlich doch
alle zumindestens a Meinung zu dem abgelaufenen Stuhlhalbjahr haben, das ist bestimmte zwei anderen Schulhalbjahren wär’s vielleicht ein bisschen anders gelaufen, da wären die Ausschläge vielleicht nicht so groß. Ähm
Als kleines Bonbon verzweifelt bin ich natürlich ich persönlich nur dann, wenn der Club verliert. Das ist völlig klar.
Ist eigentlich im Schulkontext für mich keine Option.
Äh führt die Eis dementsprechend nicht weiter. Ich denke schon, dass äh gewisse Grundmotivation, sonst wären wir ja jetzt ja auch net hier und würden über solche Themen reden. Die haben wir alle drei vermutlich und die Hörer auch.
Ich denke vielleicht schaffen wir es ja auch mit dem Podcast die wütenden, die Erschöpften und vielleicht dann die Verwirrten äh auch wieder auf ein paar neue Ideen zu bringen, dass sich das Ganze beim äh bei
Bei der zweiten Umfrage, die ihr bestimmt dann macht, am Ende vom Schuljahr vielleicht noch a bissle ins Positive dreht. Aber extrem Ausschläge sind ja, glaube ich, auch
durchaus jetzt zu äh Zeitboten sage ich mal, ne. Also die Zeit momentan lässt hier niemanden kalt und das zeigt für mich das Ergebnis.

Moritz:
[3:37] Das ist richtig, das ist richtig. Martin, siehst du’s ähnlich?

Martin:
[3:41] Ja ich ähm fand was mich eigentlich ähm arg gefreut hat, ist, dass doch auch ein großer Prozentsatz immerhin noch auf dem Weg und motiviert
als Stimmungsbild wiedergibt. Ähm was ja auch nicht selbstverständlich ist. Ähm weil man ja auch vielerorts erschöpfende
und äh ähm ja ausgelaugte Statements bekommt, aber ich finde das einfach toll und das muss man auch betonen, dass wirklich ja ganz viele Kolleginnen und Kollegen wirklich auch das
durchaus als Chance begreifen die Situation oder auch den täglichen Auftrag einfach unabhängig von den Umständen weiterhin motiviert angehen und mit den Schülerinnen und Schülern, mit den Jugendlichen zu arbeiten.
Den Kindern und das finde ich eigentlich toll, muss ich auch sagen und ähm die andere Einschätzung vom Kai wenn ein paar Ideen heute dabei sind, Anregungen, die helfen,
Verwirrung zu entstiften sozusagen, dann fände ich das auch äh wunderbar.

Moritz:
[4:34] Nee, definitiv. Also, es ist ja auch, wenn man, wenn man mal so die positiven Begriffe zusammenaddiert, motiviert, ähm neugierig auf dem Weg. Ähm dann
ergibt sich ja auch ja ich sage mal fast äh fast fünfzig Prozent
Ähm das heißt die Hälfte der gewählten Begriffe sind positiv besetzt. Ähm
Das ist ja auch schon mal gut äh und nicht so negativ, wie man’s vielleicht hätte erwarten können äh von dem Stimmungsbild, was man gerade auch so auf Twitter und so immer mitbekommt.

Martin:
[5:05] Durchaus. Ich meine, wenn man mal kurz in die EU-Leine geht, ich glaube, was die Leute wirklich verwirrt oder was äh was auch
teilweise wütend oder demotivierend. Das sind ständige Veränderungen aktuell, weil ähm der Lehrer möchte Sicherheit, die Lehrerin möchte Sicherheit ganz häufig als kleines Klischee und aber keiner sind wir eigentlich schon bei bei unserem Thema, ne? Ähm glaubst du, dass die Kollegen äh oder warum haben die trotzdem noch Bock auf Veränderungen oder sowie auf neue Formen der Leistungsmessung?

Kai:
[5:32] Ja, ich denke, die auch in der Schule ist natürlich a gewisser Wandel irgendwo angekommen. Teilweise halt ähm,
vielleicht gezwungen, teilweise aber auch aus Eigenmotivation oder weil die Welt endet ja net vor den Schultoren, sondern sie sollte ja eigentlich da reingetragen werden.
Ich denke schon, dass jetzt auch in den letzten ein, zwei Jahren viele auch Dinge ausprobiert haben und vielleicht einfach auch für so einen Startschuss noch warten, äh dass sie halt dann auch von,
gewissen Beamten rechtlichen Verpflichtungen, sage ich einmal, ich sage jetzt nicht entbunden werden, darum geht’s jetzt net, sondern mein Ansatz wäre jetzt einfach auch.
Das was möglich ist halt dann auch zu testen und dazu aufzurufen das dann auch zu machen und ich denke Begründungen warum wir das machen kann warum auch.
Alte Prüfungsformate vielleicht nicht mehr ganz so funktionieren. Ähm ich meine die äh werden wir vielleicht jetzt auch im Lauf der nächsten Minuten auch noch finden. Aber ich glaube, da.
Wie ihr auch schon das interpretiert habt, da gibt’s bestimmt genug Leute, die da ähnliche Ideen haben, die einfach vielleicht noch ein wenig so den offiziellen Startschuss brauchen. Äh jetzt ist es gewünscht. Jetzt äh dürfen wir uns auch damit beschäftigen und ähm,
glaube da mangelt’s weniger an Ideen, sondern vielleicht auch noch ein bisschen Startschuss.

Martin:
[6:46] Das ist richtig, den Startschuss, den hast ja ihr an eurer Schule habt, den ja ein bisschen äh oder gebt den wieder mit aktuell. Äh ihr seid ja in einem Schulversuch momentan dabei, Prüfungskultur innovativ. Äh der vom Bildungspakt initiiert worden ist.
Vielleicht magst du uns da mal ein bisschen was erzählen, weil ich glaube, dass was du sagst, dieses ähm
offizielle Staatssignal ist ganz wichtig auch in den wenn man’s in die Schulen runterbricht, dass die Schulleitungen sagen,
durch Mut, probieren’s das aus, dass die Fachleitungen das sagen, dass in den Seminaren, wo die jungen Kolleginnen und Kollegen ausgebildet werden, dass da gesagt wird, probieren’s das aus, riskieren’s auch mal Fehler oder kleine Probleme. Ähm vielleicht magst du uns mal ein bisschen äh erzählen.
Wie es dazu gekommen ist, was man sich drunter vorstellen muss.

Kai:
[7:32] Ja, also Prüfungskultur innovativ will jetzt halt quasi austesten, ähm welche Rahmenbedingungen braucht’s, um alternative Lernen äh und,
Leistungsnachweise dementsprechend durchzuführen. Ähm wo gibt’s vielleicht auch noch Probleme? Dann gibt’s natürlich auch äh.
Net nur von der technischen Seite her, sondern eben auch von der inhaltlichen Seite her vielleicht äh paar
goes und no goes und die sind halt mehr oder weniger jetzt da am Austüfteln und ich kann da nur äh unterstreichen, dass es da große Offenheit dafür gibt und eine große Interesse auch für das Thema
und ähm das ist vielleicht gar nicht mal so bekannt, ne, also auch in der Öffentlichkeit, dass das jetzt auch wirklich äh da äh gute Ideen schon äh am am Machen irgendwo sind.
Und ähm das ist auch wirklich auch äh gewollt ist und dass man teilweise schon weiter ist als bei manchen äh offiziellen Institutionen immer auch zutraut. Ne also da friert’s vielleicht teilweise noch ein bisschen an dem äh,
die Öffentlichkeit tragen und dazu dient ja auch dann dieser Schulversuch. Da soll’s dann auch äh Veröffentlichungen geben. Äh auf
Meine Webseite ist natürlich schon angelegt beim Bildungspakt Bayern lohnt sich ein Blick immer
durchaus mal rein, was da so alles Innovatives abläuft und ähm ich denke schon, dass da auch was entstehen kann. Äh was so relativ schnell auch öffentlich zugänglich ist und äh wo man sich Anregungen eben auch holen kann und ähm
das halt so Ergänzung zu unserem äh vorhin erwähnten äh Startschuss. Also da wird noch einiges kommen.

Moritz:
[9:00] Das ist glaube ich ein wichtiger Punkt ähm dieses in die Öffentlichkeit tragen
war es tatsächlich klar wir wir alle haben davon mitbekommen äh wir informieren uns da aktiv über den Stand der Dinge aber ganz viele auch Kolleginnen und Kollegen
bekommen glaube ich gar nicht wirklich mit äh was da jetzt mittlerweile schon alles möglich ist, was getan wird äh in dem Bereich, geschweige denn vom vom Rest der Öffentlichkeit äh die jetzt nicht so viel mit dem ähm Bildungsbereich zu tun haben.
Das ist ja noch nicht überall angekommen. Äh muss auf jeden Fall dran gearbeitet werden, dass sowas ähm weiter
ja in die Öffentlichkeit getragen wird, oder Martin?

Martin:
[9:42] Ja, ich teile das absolut. Also ähm die es ist ja schon wirklich sehr viel möglich. Ähm wenn man mal nur mal kurz sagt, es lassen sich klassische Schulaufgaben, das sagt ja jedem, was durch Projekte ersetzen. Ähm man kann im kleinen Leistungsnachweisen oder
generell Leistungsnachweise in beinahe jeglicher Form, wenn man die ordentlich dokumentiert und äh abhält, transparent abhält, die Gütekriterien für die Leistungsmessung bisschen im Hintergrund
Grund
äh beachtet, kann man ja wirklich unglaublich viel schon machen. Und ich glaube, es ist ganz oft Kai weiß nicht, wie du’s siehst, aber ganz oft ja so bisschen dieses ähm das haben wir schon immer so gemacht, das machen wir so weiter. Man braucht die zwei Schulaufgaben oder große angekündigte, schriftliche Leistungsnachweise und die müssen dann,
XYZ-mäßig aussehen und so machen wir das schon immer. Da ist glaube ich schon Information
äh Transparenz über die Möglichkeiten ganz ganz klar oder?

Kai:
[10:37] Ja, ich denke, man muss ja auch ähm gucken, was machen wir da jetzt so konkret immer und wir äh.
Glaube ich schon, dass jetzt äh wenn die alten Formate so wirklich so gut funktionieren würden, dann würden da ja auch immer eins ,nuller Schnitte rauskommen, dann bräuchten wir vielleicht auch nicht drüber nachdenken. Und ähm das ist ja jetzt faktisch auch nicht so der Fall, ne. Also ich meine äh
das äh.

[10:59] Schreit ja eigentlich schon nach einer gewissen äh Modifikation von solchen äh Geschichten und wenn man jetzt zum Beispiel auch die Kompetenzorientierung in Lehrplänen ernst nimmt,
dann kann man sich schon die Frage stellen, wo werden denn in so einem traditionellen Test wirklich
Kompetenzen abgefragt, also außerhalb der Sachkompetenz. Ne, weil’s mal ganz ketzerisch,
noch gute Beispiele auch, aber äh wo werden denn eigentlich auch weiterführende Kompetenzen abgebracht, wie diese twenty first century skills zum Beispiel oder auch vier Ks genannt. Also wo findet das denn eigentlich statt und ähm
Ich denke, das gibt ja da auch gar keine Begründung, dass es in Prüfungen komischerweise nicht stattfindet. Also
ich denke, dass das im Unterricht teilweise oft schon auch gemacht wird, aber wenn man dann, wenn’s dann in die Note geht, äh dann braucht man wieder irgendwie was Wasserfestes und gehe dann doch wieder aufs alte Format zurück und und das ist ja auch so Eigenbeschränkung, die ja auch irgendwo unnötig ist, denke ich. Und.
Mein Ansatz ist, ich hab’s schon mal versucht, ein bisschen zu erwähnen. Äh
net jetzt die Komplettrevolution des Schulsystems irgendwo durchzuführen, sondern einfach schauen, was möglich ist und da ist recht viel möglich und ähm dann kann man glaube ich
dadurch auch äh gewisse Dinge in äh verändern, ohne dass man die ganz großen Systemdebatten ran muss.

Moritz:
[12:17] Sind denn sind diese äh du hast es gerade Kompetenzen für das twentyfirst century genannt. Ist das für dich der Grund warum wir auch diese neuen Formen der Leistungsmessungen brauchen? So der Hauptgrund oder ähm wie ordnest du das ein? Was sind da so die Hauptgründe, warum das denn überhaupt eine eine Veränderung bedarf?

Kai:
[12:36] Na ja, ich bin ja unterrichte ja an der Realschule und ich habe das System der Realschule immer so verstanden, dass wir auf einer gesicherten Allgemeinbildung heraus ähm die Schüler befähigen sollen und die Schülerinnen natürlich auch, äh dass sie.
Bis zum Ende ihres Arbeitslebens. Die werden wahrscheinlich 207080 in Rente gehen einigermaßen mit dem mit der Welt und mit der Transformation äh sei es aus dem kann ausm sozialen Bereich.
Umweltbereich, technischer Bereich halt einfach mithalten können. Und da denke ich, kann die Schule mehr mitgeben,
und wie gesagt, warum dann nicht auch in etwas,
wertigeren und vielleicht auch sinnhaftigeren Prüfungsformaten, die über die sachkompetenz hinausgehen. Also ähm das hängt schon auch ein wenig mit der Schulart zusammen. Ich denke, der Martin wird’s wahrscheinlich bestätigen, äh dass.
Schon so ein Punkt ist, dem wir ja jetzt grad aus unserer Realschulsicht ja irgendwo äh auch vertreten sollen und ich denke am Gymnasium ist es ja auch net verkehrt. Äh wenn man die
äh Schüler auf sowas vorbereitet.

Martin:
[13:38] Mir fällt da immer ein ähm an den Universitäten Moritz da kannst vielleicht du durch dann noch ähm kurz dazu was sagen. Ähm du bist ja der, der noch am nächsten an dem System Universität von uns dran ist. Äh zumindest auch von der des äh Seite des Universitätsbesuchenden. Beim Karl mir ist es bisschen länger her ähm
waren dann eher auf der Dozentenseite, schon aber
Was mir an der Uni auffällt, da hört man dann ganz oft auch, ähm weil das Gymnasium ansprichst, Kai, ja äh die können das nicht erstellen oder solche Dinge. Also auch diese
pauschal Kritik, die sicherlich auch nicht immer berechtigt ist, aber es sind
sicherlich Schwächen da, aber es äh wird immer so gar nicht geschaut, ja warum können die das eigentlich nicht richtig,
die Schülerinnen und Schüler, die Studierenden, äh weil es eben vielleicht nicht richtig äh ausleben konnten in der Schule, du hast es gerade so schön gesagt. Im Unterricht wird’s vielleicht mal gemacht. Aber in in den.
Für die Schüler oft entscheidenden Phasen der Leistungsmessung ist es dann plötzlich ganz stark ausgeblendet oder fragmentiert bloß oder wieder mit,
Besonderheiten versehen. Also ich glaube, es müsste in viel natürlicheren Umgang mit den Formaten geben und dazu gehört eben auch, dass.

[14:45] Wenn ich sage Recherche und Darstellung von Ergebnissen als Beispiel ist eine Kompetenz,
bewerten eben da was. Die Prozesse damit hängen. Da muss es ja auch möglich sein, dass in dem entsprechenden normalen Leistungsnachweis so einzubauen, dass die Schüler eben auch Mithilfsmitteln arbeiten können beispielsweise, die sie dementsprechend auch nutzen.
Da ist dann oft schon eine Grenze, finde ich, wo die Leute sagen, ah wenn da ein Hilfsmittel ins Spiel kommt, dann können die ja nichts mehr oder dann müssen die ja nichts lernen. Also da ist, glaube ich, so ein so ein klassisches, traditionelles Missverständnis von ähm.
Das eine ist dieses eigentliche Bulemie auswendig lernen, ne, Fakten auswendig lernen und ausspucken ohne Hilfsmittel und dann aber kritisieren, dass ähm.
Andere Elemente nicht funktionieren. Ähm weiß nicht Moritz, ähm du hast ja an der Uni auf einige Prüfungen hinter dir gehabt die letzten Jahre.

Moritz:
[15:38] Äh also du hast jetzt noch Bulemie lernen äh angesprochen. Das ist tatsächlich in der Uni auch so. Also es kommt immer stark auf stark auf die Kurse an. Ähm.
Bei vielen gerade, gerade in den unteren Semestern, wo halt dann auch noch viel ausgesiebt wird et cetera, ist dieses Bulimiele auch noch an der Tagesordnung, muss man leider sagen.
Aber klar, man schreibt deutlich mehr Arbeiten, auch Präsentationen et cetera und entwickelt diese oder zumindest ich habe diese Kompetenzen dafür wirklich während meiner Uni-Zeit jetzt entwickelt. Klar,
im also ich ich komme vom Gymnasium ähm Seminararbeit zum Beispiel äh mussten wir da in der 11. Klasse schreiben. Ähm.
Aber ja also verglichen mit den Standards, die dann an der Uni gesetzt werden, ähm wirklich viel mitgenommen habe ich da aus der Schule nicht, was eben die angesprochene Recherchearbeit et cetera angeht,
und ja auch die die äh.

[16:41] Kompetenzen in Präsentationen erstellen et cetera habe ich eigentlich auch nochmal von Grund auf dann neu gelernt,
in der Uni. Aber nichtsdestotrotz muss man sagen, sie wurden zumindest versucht zu vermitteln, also äh die die Idee
generelles Konzept, dass diese dass diese ähm dass diese Fähigkeiten wie Präsentationen erstellen, Recherche arbeiten, auch äh
computergestützte Recherche in Google Scholar et cetera ähm wird versucht zu vermitteln, aber ich meine bei mir ist es jetzt auch schon wieder fast zehn Jahre her, dass ich mein Abitur gemacht habe
war damals noch nicht wirklich ausgeprägt als als wenn ich da wirklich großartig was mitgenommen hätte.

Martin:
[17:23] Gut, ich meine, der Lehrplan sieht jetzt auch natürlich anders aus am Gymnasium. Der Neue, das muss man auch sagen, aber lass uns doch mal kurz Kai, vielleicht äh in die Praxis springen, weil wir haben jetzt ein paar Sachen angedrängt, aber
magst mal kurz erzählen, was machst du denn jetzt zum Beispiel an äh konkreten Leistungsnachweisen. Du hast ja auch was veröffentlicht zu äh
Kleinen Leistungsnachweisen, vielleicht magst du uns mal ein bisschen was erzählen und den Zuhörern.

Kai:
[17:46] Na klar, wenn wir einen Punkt vielleicht noch wichtig, um das zu ergä
Ähm es ist ja auch so, dass wir jetzt ja in an einer Zeit leben, wo die Schüler ja auch ähm sagen wir mal jetzt nicht mehr ganz so befreit vielleicht da momentan den Schulbesuch äh
Durchführen
So Testszenarien, äh die vielleicht irgendwie ad hoc kommen oder so, vielleicht auch nicht immer förderlich und ich habe jetzt bei dem, was du ansprichst, ähm durchaus auch festgestellt, dass das natürlich schon auch ein gewisse Sicherheit auch den Schülern bringt, wenn sie mal was nachfragen können, wenn’s vielleicht einmal auch so Zwischenlösungen abgeben können oder zumindestens mal nachfragen können.
Und äh.
Sich auch viel auf so eine Beziehungsebene, sage ich jetzt mal ab und da kann das auch wegen ähm ja grad jetzt in der Phase, sage ich mal, äh vielleicht den ein oder anderen auch ein wenig entlasten, sage ich jetzt mal, ohne dass er jetzt weniger leistet. Ne, also ich meine, die Sachen, die
jetzt da gemacht habe, sind jetzt relativ einfach, würde ich jetzt sagen, auch einfach durchzuführen.
Weil ich mich halt im Laufe des Schuljahres ein wenig so steigern wollte, man plant ja a weng so vorweg, was machst du jetzt in so einem Schulversuch? Wie wie gehst du jetzt da ran? Äh und
ja, ich wollte jetzt halt einfach mal so einfache Sachen machen. Konkret angesprochen. Ähm.
9te Klasse Deutsch zum Beispiel ähm gibt’s die Erörterung, wer kennt sie nicht? Ne, also A ein relativ traditionelles.

Martin:
[18:59] Liebt sie.

Kai:
[19:01] Ja und die gibt’s ja auch in der freien Wildbahn ja überall. Also die schriftliche die schriftliche Erörterung ist ja quasi was, womit jeder.
Fast täglich dementsprechend miteinander zu tun hat. Man das mündliche Argument hier net so oft, aber das schriftliche kommt ja wirklich relativ oft vor. Aber okay, ist jetzt ähm auch net verkehrt mal ein Zusammenhänge in den Text. Möchte jetzt äh
gar net jetzt ins Lächerliche ziehen, aber wir wissen, worüber wir reden.
Und äh irgendwann kommt ja mal der Punkt, wo du auch zu Ende geübt hast und ähm dann stellt sich ja die Frage, wie prüfe ich jetzt mal ab, ob die Klasse bereit ist für.
Die Schulaufgabe, was wurde vom heiligen Stoff behalten.

[19:39] Möglichkeit eins. Du schreibt’s halt wie früher Stehgreifaufgabe. Möglichkeit zwei war dann. Eigentlich hat dann tatsächlich a eher spontane Idee.
Lasst die Schüler doch selber mal eine machen. Also die haben dann von mir erst eine ausgeteilt bekommen.
Um dann mussten die halt äh waren natürlich ein wenig überrascht, so wie’s früher halt auch immer so war.
Habe ich’s relativ schnell aufgeklärt, dass wir heute nicht die bearbeiten wollen, nur sondern wir wollen uns da mal anschauen, wie ist denn die eigentlich gemacht? Also was sind Formalia?
Welche Aufgabentippen gibt’s denn da? Welche sind gelungen? Welche sind nicht gelungen? Ähm Schwierigkeitsgrad et cetera PP. Dann haben wir halt Kriterien gesammelt.

[20:18] Uns das mal so angeschaut und die Aufgabe war halt dann in einem bestimmten Zeitraum
ähm selber zum Thema Förderung eine Stehgreifaufgabe mit Musterlösung zu erstellen und da kamen Dinge raus, wo jetzt ein Referendar Referendarin beim ersten Mal das auch nicht viel besser macht
Also weil die Schüler da schon auch Experten sind, also die kennen ja diese Formate und die wissen
auch äh wenn du jetzt einen Test austeilst, dann wissen die, dass der von dir ist und von mir werden sie’s auch erkennen. Also die erkennen irgendwo die Logik dahinter.
Und ähm ich hab’s jetzt
man kann jetzt das Hobb Traben irgendwie Meta lernen oder irgendwie so nennen, aber wir war mal wichtig, dass die einfach mal überlegen, ähm was wird denn da so gefragt und wie formuliere ich sowas auch und äh wie muss ich vielleicht auch formatieren, was
Textverarbeitungsprogramm, nämlich da und ähm.
Na ja und da haben die, glaube ich, sich mehr mit dem Stoff beschäftigt vor der Schulaufgabe, als wenn ich gesagt hätte, jetzt äh nächste Woche schreiben wir’s und jetzt mache ich noch eine Stehgreif-Aufgabe. Da kommt dann irgendeine Schnitt XYZ raus.
Und äh dann ist das Thema auch wieder weg und ich denke schon, dass die auch da mehr mitgenommen haben nebenbei.
Und eigentlich was ganz was Altes gemacht hat, einfach wiederholt.

Martin:
[21:28] Ja. Das sind glaube ich ein paar paar wirklich ähm gute Punkte dabei, an denen man das das glaube ich wirklich in der Praxis belegen kann
warum es gar nicht so schwer ist sowas anzugehen
weil für dieses Format muss man jetzt ja wirklich äh weder das Rad neu erfinden noch im Endeffekt Rocket Science betreiben, äh sondern kann wirklich sagen ganz an praktischen Dingen, die noch in dem Schulalltag passieren.
Die die Form aus. Das finde ich also schon schon äh wichtig auch, weil die Kollegen ja auch motiviert werden sollen ähm zu sagen, ich,
kann mir vorstellen, dass ich das auch mal probiere und warum ich’s auch interessant finde.
Sagt das ganz offen, Kai, ich persönlich bin ja äh bei Stehgraf-Aufgaben recht allergisch. Halte die ja für eine ganz schwierige Form. Ähm aber per se sind sie halt.

Kai:
[22:15] Mir bekannt.

Martin:
[22:16] Ja ja genau aber ähm ja wie gesagt aber ich weiß ja auch im Kern, äh dass es du auch nicht äh machst um die Schüler zu äh zu überraschen. Du hast es ja auch in deinem
Beitrag dazu recht schön geschrieben als didaktischen Schocker. Die die Stickrafaufgabe rauszuziehen äh und das sozusagen eigentlich auch eher als ähm bisschen Einstieg in die Sache zu nehmen. Das ist ja eigentlich auch,
ganz okay, denke ich. Aber ich glaube, man kann schon zeigen, dass es eben gar nicht so sehr drauf ankommt, hier auch zu sagen, es geht nur so oder es gibt nur diesen Weg oder ähm,
dass man sagen kann, schauen wir doch das, was zu mir, was ich in meinem Unterricht mache, was zu mir passt, was wie du auch sagst, die Lernenden auch vielleicht kennen schon und versuche, auf dem mal aufzusetzen mit einem äh,
mit einem Produktorientierten ähm Ansatz, der einfach auch bisschen mehr Kompetenz erfordert und Wissen und Können als eben jetzt sage ich mal sechs Lücken auszufüllen.
Und den Text äh halbwegs zu verstehen. Also das finde ich wirklich ein absolut überzeugendes Beispiel in der in der Richtung, wie man’s.
Niederschwellig machen kann und wie du sagst einfach mal einsteigen in die Materie.

Kai:
[23:20] Ja und wie gesagt, die kommen wirklich auf die relevanten Kriterien. Also Schülerinnen sind Experten, was Unterricht und auch solche äh Geschichten, sage ich immer, angeht und warum das dann net nutzen
und ich könnte mir schon vorstellen, dass der ein oder andere dann bei einem anderen,
bei anderen Lehrkraft oder einem anderen Fach dann auch wieder gewisse Muster erkennt, wie halt dann solche Sachen aufgebaut sind und das ist ja jetzt glaube ich nie verkehrt, wenn man äh sein Endgegner, sage ich mal, in dem Fall dann die Stehgreifaufgabe a bissel erkennt irgendwo, ne, also.
Das haben wir ja alle gemacht, auch in der Uni oder was irgendwie Formate angeschaut oder wie geht man zur Sache ran.
Das ist jetzt für mich ja verbessert mich, aber ist auch eine Kompetenz, um irgendwo in der Gesellschaft irgendwie äh einigermaßen aktiv mitmachen zu können.
Die Strukturen dahinter begreift.

Moritz:
[24:09] Definitiv.

Martin:
[24:10] Ja ich finde das also wie gesagt ich finde das äh ganz wichtig und und das warum’s mir eben auch so gefällt ist genau das was du sagst, dass eben.
Nicht drauf ankommt jetzt hier groß zu sagen alles neu, alles anders, was man ja auch kann und du hast ja auch noch andere Beispiele, die schon auch ähm,
Lernplattformen arbeiten und so weiter, wo es schon auch ähm Elemente, die aktuell als wichtig und zeitgemäß geltend drin sind, also man darf dich jetzt ja nicht nur auf das Beispiel hier beschränken, der Tätest.

Kai:
[24:38] Wobei die das natürlich alle auch da abgegeben haben, ne. Also wir arbeiten eigentlich
nur mit unserer Plattform, weil’s für mich auch einfacher ist zum einsammeln und ich kann einstellen wann ein Abgabetermin ist und das ist ja auch was, was äh sicherlich die Schülerinnen öfter noch in ihrem Leben bekommen werden. Die bekommen ja net immer dieses ad hoc, jetzt musst du liefern, sondern die
bekommen einen Termin, bis wann ist ja der gewisse Sache erledigt haben müssen und äh es haben alle rechtzeitig abgegeben.

Martin:
[25:04] Mhm. Ja, das ist schon schon gut, aber also wie gesagt und ich wollte das das auch nur sagen, weil ich glaube, dass diese die
die Mischung, dass einfach das Angebot macht, wenn wenn wir im Ausgang gesagt haben, wie kann man Kolleginnen und Kollegen dazu bringen, in diese Richtung sich zu informieren und zu gehen? Dann ist glaube ich auch äh extrem wichtig, ähm
offen und ohne
ähm Vorgaben mal in die Sache zu gehen. Da gibt’s ja rechtlich eh noch genug Vorgaben, die man beachten muss trotz alledem. Ähm aber dass man trotzdem eben sagt ähm,
egal wie niederschwellig oder egal in welchem Segment du was ausprobieren möchtest, es ist einfach möglich.

Kai:
[25:40] Würde ich zustimmen.

Moritz:
[25:44] Ähm aber also Kai, was meinst du denn, wo können denn andere Kolleginnen und Kollegen Anregungen finden zu alternativen äh ja Leistungsmessungen ähm die jetzt auch über deine Ideen hinausgehen?

Kai:
[25:59] Na ja gut, ich denke schon, dass da auch im Fortbildungsbereich jetzt demnächst einiges passieren wird
Also wie gesagt, es gibt natürlich irgendwann mal unseren Schulversuch und erste Ergebnisse. Es gibt natürlich dann die äh äh bekannten Plattformen wie Twitter, Lehrerzimmer, es gibt ja sogar ganzes Institut
sich mit der Prüfungskultur dementsprechend äh beschäftigt. Aber ich glaube schon, dass man’s noch ein bisschen suchen muss. Also insofern ist ja so ein Podcast zu so einem Thema, glaube ich, jetzt äh auch am Puls der Zeit weil äh ich äh.
Denke schon, dass viele auch schon einiges machen, aber sich vielleicht dann auch net trauen, weil’s auch zu lapidar ist oder so. Ich habe schon auch überlegt, schreibt’s jetzt da was dazu, aber ich habe mir gedacht, nee, grad deshalb
halt so bisschen zu motivieren und ich hab’s ja auch leichte alternative Leistungsnachweise genannt, weil die wirklich net viel Aufwand.

[26:47] Ja, bis der Denkarbeit vielleicht wie bewertig’s dann können wir uns ja auch noch unterhalten, welche
diese Kriterien her vielleicht und da natürlich jedes Format, auch die anderen Beispiele, die ich da so gemacht habe, wie zum Beispiel ein äh
Gedichte-Clip erstellen oder eine Sketchnote zum ja was man früher vielleicht den Geschichtsunterricht als Lernzirkel durchgeführt hätte statt im Mittelalter
Evergreen, sage ich jetzt mal. Und auch da sind wir halt diesmal bissele anders rangegangen.
Und ähm ja vielleicht brauchen auch manche einfach auch mal so einen Bewertungsbogen, um zu sehen, was sind das so für Kriterien.
Dass es sich auch wieder weng heimisch fühlen und auch wissen, was für Note ist das jetzt konkret und ähm ich glaube auch, dass das bei den Schülern immer gut auch ankommt.
Wenn man dann diese Bewertungsbögen vorher halt zeigt, das bespricht und auch sagt worauf man Wert legt und das kann man jetzt im traditionellen Test ja auch net so gut, ne, also dass ich jetzt da.
Bin ich ja schon am Rande der Lösung, weil oft wird dann doch wieder die Sache und na ja gut, wer viel weiß, kriegt er einen Einser, wer nichts weiß, kriegt er einen Sechser.
So einfach ist es natürlich dann da net. Ne und das lohnt sich auch sich anzustrengen und
Grad bei so Sketchnotes zum Beispiel äh da sind natürlich auch Schüler dabei oder Schülerinnen, die jetzt nicht
besonders gut malen können, die aber einfach durchaus so Strukturen darstellen können und dann muss man ja net das Kunstwerk bewerten, gerade im Fachgeschichte, sondern halt einfach die Denkleistung dahinter.

[28:11] Die freuen sich da mehr als wenn’s jetzt in der Ex einen Dreier haben.

[28:17] Selbst wenn’s selbst wenn’s die gleiche Note ist, ne, einfach mal um äh so eine Herausforderung oder halt einfach mal ah und da kommen natürlich oft auch Nachfragen. Müssen wir das jetzt machen. Das ist aber aufwendig und so. Wie gesagt, ja, das machen wir jetzt.
Ne und dann.
Danach dann, so wie’s halt ist, mit so Herausforderungen sind dann doch die meisten froh, dass sie’s irgendwie geschafft haben. Es äh kann jetzt ein normaler Test glaube ich net so oft leisten.

Moritz:
[28:40] Nee, das ist das ist richtig.

Martin:
[28:43] Also ich glaube, dass der Hinweis auf die die Quellen, die du genannt hast, ganz wichtig ist, ähm die finden sich dann auch auf der der Website vom Edo-Talk und der Podcast stehen stellen wir die die Links rein. Zum einen die Blogbeiträge von dir, Kai, ähm
dieses Institut für Prüfungskultur ist auch wirklich a lohnenswerte Sache reinzuschauen. Die haben tolle Materialien schon zusammengestellt, bieten auch Fortbildungen zum Thema immer wieder an Barcamps und so weiter. Also da lohnt sich’s auf jeden Fall.
Und ähm.
Ich habe auch mal äh für Englisch zum Beispiel auch ähm was sehr prozessorientiert ist mit Bewertungsgala ähm zusammengestellt. Da würde ich nämlich gerne auf den Punkt mit dir eingehen, Kai, die Bewertung. Ähm
Da muss man sich ja aus meiner Sicht schon ein bisschen reinfuchsen und ein bisschen überlegen ähm
Punkteschlüssel funktioniert dann nicht so einfach, sondern wie bewerte ich jetzt, dass diese
Arbeit beispielsweise die Sketchnote zum Mittelalterlichen äh Stadtgestaltungsbild. Äh wie bewerte ich die, nach welchen Kriterien? Was hast du dir da überlegt?

Kai:
[29:43] Ja, also wie gesagt, im Endeffekt weiß gar nicht, ob’s so schwierig ist, ne? Also ich meine, äh es gibt da so gewisse Grundregeln, die man da ringsrum einhalten kann. Und ich habe mir das jetzt halt dann schon versucht, nach einem Punktesystem zu machen, einfach vielleicht das
ist schon was, was man auch noch kritisieren kann, weil es natürlich schon noch ein wenig das Alte auch abbildet, ne. Ich meine, man muss ja auch immer wenger aufpassen, dass man auch die äh
Eltern und die gesamte Schulmannschaft irgendwo und auch ein bissle mitnimmt noch. Und ähm ich habe mich da halt auf drei Sachen jetzt zum Beispiel bei dieser Sketchnote bezogen. Da geht’s halt einfach nur,
knallhart um den Inhalt. Bin ich halt einfach dann äh da haben wir verschiedene Themenbereiche uns angeschaut, habe gewisse Vorgaben gemacht. Ähm äh
Schüler sind schon oft kreativ, aber sie brauchen natürlich schon mal auch so eine äh gewisse Orientierung wie kreativ muss ich denn auch sein? Dass ich dann eine Aufgabe erledigt habe irgendwo. Das ist auch vom Umfang her passt.

[30:34] Und dann ähm habe ich mir halt äh dieses Catchnote als Produkt mal angeschaut, habe da auch für die formale Geschichten halt von Nutzung von Symbolen.
Äh einen gewissen roten Faden oder halt auch a Übersichtlichkeit äh nicht für die künstlerische Qualität, sondern einfach für äh so eine eigene Idee.
Ein Drittel bewertet und dann mussten die Schüler ja noch oder,
im äh Rahmen, sage ich mal, dass sich das ja jetzt auch jeden irgendwie vorstellen lassen will. Die Zeit habe ich nicht. Da mussten sie’s auch noch als äh Videoclip quasi dann äh,
wie so eine Art Referat drüber machen. Also so ein Kurzreferat und ihre Sketchnote dann vorstellen. A inhaltlich und B auch mit äh.
Ideen, warum sie ihr Produkt so gestaltet haben. Also da mussten sie sich auch Stellung beziehen.
Und ähm das war dann der der dritte Teil, sodass ich dann auf 60 Punkte kam und konnte dann schon wieder einen gewissen äh traditionellen Notenschlüssel machen.
Da bin ich jetzt absolut offen. Vielleicht kommt er aus jemand der das hört, hat noch bessere Ideen, wie man das machen kann. Das ähm die Freiheit habe ich mir jetzt einmal rausgenommen, das so einfach mal so zu machen.

Moritz:
[31:42] Das ist aber, glaube ich, auch so der Punkt
der viele Kolleginnen und Kollegen im Moment auch noch abschreckt davor, diese diese alternativen Leistungsmessungen ja auszuprobieren, weil.
Die einen, die eine Frage ist, okay, wie bewerte ich’s überhaupt? Ähm aber damit einhergehen, zumindest am Anfang ist natürlich auch immer okay, ich muss mir selbst, ich muss mir überlegen, was für eine alternative Leistungsmessung mache ich und muss mir darüber hinaus.
Irgendwie überlege, okay, wie bewerte ich’s? Um daraus dann im Endeffekt natürlich wieder Notenschlüssel zu generieren. Ähm was natürlich auch
ja also ich weiß nicht wie wie du’s jetzt wie du’s jetzt im Nachhinein bewertest Kai, aber es hört sich erstmal nach mehr Aufwand an, sage ich mal.

Kai:
[32:26] Man muss halt mit sich, sage ich mal, in die äh in die in den inneren Dialog, sage ich mal, gehen. Man hat ja gewisse Sachen auch schon gelesen. Man hatte ja auch ein paar Sachen in der Ausbildung mitbekommen. Äh wie man so was bewerten, denn es gibt ja paar so Handreichungen, auch Leute, die das schon mal gemacht haben und dann
äh quasi auch mal mit seiner mit seinem Bewertungsbogen auch mal zufrieden sein und halt auch bereit sein den abzuändern. Also ich habe dann.
Zum Beispiel gemerkt, dass es jetzt dann doch nicht so viel Sinn macht bei der Stehgreifaufgabe, die die Schüler selber erstellt haben, dass man dann da auf die Musterlösung auch nochmal äh Punkte auf die äh formalen Aspe.

[33:03] Weil die sind eigentlich beim ersten Punkt schon abgedeckt und das würde ich jetzt halt beim nächsten Mal anders machen. Aber so im Großen und Ganzen
kamen da jetzt auch nicht äh völlig wilde Ergebnisse raus. Also es geht ja jetzt nicht darum dann jedem zu sagen, er ist äh perfekt und das sind äh
ich habe jetzt auch einmal 281und setzt das Niveau relativ gering an, sondern da kommt er realistisches äh durchaus etwas besseres,
traditionelles Notenbild raus plus wie gesagt bin ich halt der Meinung, dass sie währenddessen auch noch ganz andere Sachen gelernt haben.
Und dann ist das für mich äh Begründung, wo ich auch jeden Bewertungsbogen äh da stehe ich hinter jedem, den ich da so äh erstellt habe und äh lasse mir den gern auch wie gesagt äh modifizieren, aber.
Glaube, da habe ich jetzt für meinen Auftrag oder für diese Unterrichtssequenz habe ich, glaube ich, auch mehr rausgeholt wie wenn ich’s jetzt äh auch im traditionellen Weg gemacht hätte.

Martin:
[33:57] Mhm also auf eine Sache mag ich noch eingehen, weil du sagst ähm
mit den, weil ja der immer gesagt hat, die Noten sind so leicht, also die Erfahrung zeigt, wenn man solche Aufgabenformate wählt, ähm dass sehr wohl ein differenzierendes Notenbild rauskommt, äh dass auch die Leistungen und äh unterschiedlichen Leistungs äh Level
abbilden kann. Also das ist glaube ich absolut. Das ist nix mit Herrschenken. Äh.

Kai:
[34:19] Nee und du hast auch immer wieder Überraschungen mit drin, ne? Also um da jetzt gleich mal eins sagen, Leute wo du denkst äh du äh da manche entdecken da gewisse Talente auch.
Ne und weil ich habe dann auch immer natürlich Feedback eingeholt und ähm die schreiben dann auch so Dinge wie jetzt weiß sie endlich, wie das mit der äh App-Clips funktioniert. Da habe ich mir jetzt einmal reingeguckt.
Ne, also das ist ja jetzt äh kann ja andere App auch sein, ne, aber ich meine, das sind dann da merkt man ja auch, dass die Schüler merken.
Was sie noch zusätzlich gemacht haben, ne, also,
die schreiben das dir auch dann, ne? Also die sagen dann nicht, ich weiß jetzt alles über die Erörderung, sondern die sagen, ich habe jetzt wieder App XY, also und der kann doch dann beim nächsten Mal, wenn er einen anderen Auftrag kriegt, äh
genau sich an das erinnern, wie er sich da rein gefuchst hat und dann kann er die andere auch.

Martin:
[35:07] Nee und ich ich glaube auch eben noch kurz zu dem zu dem Leistungsbild, weil ja auch oft das Bild noch äh kursiert 3,5 werden in sauberer normaler Schnitt. Äh ich glaube, da muss man sich schon überlegen, dass 3,5 heißt, dass äh durchschnittlich unterdurchschnittlich gearbeitet worden ist bei Hindernoten
Skala von eins bis sechs und das kann ja nicht der Anspruch sein, dass man sich mit dem Thema beschäftigt. Äh
lernt, wie es so schön heißt und dann kommen äh Ergebnisse raus, die sagen, ja aber richtig gut waren wir nicht. Also ich denke schon, dass der Ansatz sein sollte, dass ähm wenn man im traditionellen Notenbild bleibt
Das soll heute nicht das Thema sein, ob das Sinn macht oder nicht. Aber das eine Zwei-Form-Kommer mit Sicherheit äh eher ein besseres Zeugnis für eine gemeinsame Arbeit ist.
Kann natürlich Gründe für Ausnahmen geben äh immer, aber es sollte schon in finde ich in der DNA der Lehrkraft sein, gute Ergebnisse sind auch ein
guter Beleg, ehrliche gute Ergebnisse sind auch ein guter Beleg für die gemeinsame Arbeit. Also.

Kai:
[36:02] Na ja, ich denke auch und der der Weg zu wo die Schule sich hinterentwickelt, ich glaube, dass jetzt äh das kann ja net immer wie bei der Französischen Revolution laufen, zack und äh alles ist erledigt, sondern ich glaube, äh man erreicht viel mehr, wenn man’s in so einem schleichenden Prozess macht und durch.
Unbedingt jemand, der sagt, äh ich kann mir das in meiner paar Jahre machen wir ja beide noch in dem äh Bereich, denke ich.
Wir hören den jetzt, wir hören den jetzt so schnell auf und wenn’s irgendwann mal heißt, dass dem und dem und dem Grund äh wir benoten jetzt anders oder es gibt jetzt äh andere Formen, wie man jetzt da äh Leistungen misst oder halt auch rückmeldet. Ich glaube, da sind wir die Letzten, die sich da verschließen, aber
ich glaube, dass der Schritt ist zu weit, gerade wenn man jetzt denkt, dass viele sich in Nennermann so Format ran trauen. Wie wollen die denn dann äh äh dann diese.
Wird man mehr abschrecken wahrscheinlich äh von guten Ideen, wie das man jetzt gewinnt.
Etwas zu progressiv der Ansatz, aber auch das muss es natürlich geben und so ein ich denke, da hat gibt’s für beide äh beide wollen ja das Gleiche, ne? Also der ganz progressive Ansatz und der aus innen heraus ein bissle was verändern.
Äh flubbert glaube ich ja vielleicht. Wird sicher spannend, wo’s für welche Richtung das geht.

Martin:
[37:15] Ich glaube, da da schließt sich auch ein Punkt noch an, den man, den man vielleicht ähm so zum Ende hin ähm noch kurz besprechen könnten. Äh ich glaube, die
bist ja auch in der Ausbildung von Studienreferentarin und Studienreferentin da und tätig als Seminarlehrkraft. Ähm,
Glaube, dass da ehrlich gesagt der Schlüssel liegt, wenn man Veränderung dauerhaft äh erreichen möchte, dass wir die,
Auch an den Unis, aber auch wirklich die jungen Kolleginnen und Kollegen.
Die müssen sozusagen eigentlich ganz massiv in diesem Bereich äh gefördert werden und auch Möglichkeiten geboten werden, das auszuprobieren und das als normal zu erleben, damit äh einfach hier eine eine ja.
Plattes Wort, aber eine neue Generation auch von der äh ja Herangehensweise im Kopf an Leistungsmessung Standard wird. Das wird man nicht
nur erreichen können mit Fortbildung im Nachhinein von äh Kolleginnen und Kollegen, die 20, 30 Jahre im System sind. Ich will die nicht alle als äh Wandlungs äh unfähig beschreiben, Gottes Willen, ganz im Gegenteil, ich erlebe hier ganz viele wunderbare, aktive Kolleginnen, aber ich glaube, der Schlüssel um das zu standardisieren ist die Ausbildung.
Wie du das siehst.

Kai:
[38:24] Ja, vor allen Dingen, weil die meisten ja dann auch den traditionellen Unterricht noch selber mitgemacht haben. Also ich meine
Umso wichtiger ist er, glaube ich, ähm viele kommen ja vom Gymnasium. Also ich habe jetzt heuer auch paar Kolleginnen, die den der Realschulweg dann weitergegangen sind und jetzt bei uns dann Lehrkraft werden.
Und ähm da merkt man schon, dass die auch a bissle einen anderen Unterricht noch gewohnt sind von ihrem eigenen äh ähm,
empfinden, wie die Leute, die er dann vom Gymnasium komme und zum ersten Mal der Realschule von innen sehen. Äh exklusive Praktika. Ne, also,
Glaube schon, dass da auch ein bissle einen Unterschied noch gibt, wie da auch äh vielleicht progressiv gearbeitet wird,
der Realschule ist durchaus äh auch ein äh Schulart, die klein aber vereint sich dann so Sachen auch ein wenig rantraut.
Da wegen dem Takt auch ein wenig mit vorgibt und ähm.
Ganzen Geschichten, über die wir jetzt gesprochen haben, die haben die meisten natürlich auch nie so wirklich in ihrer eigenen kann vielleicht der Moritz was dazu sagen, wie oft so? Wie oft hat er denn den äh Präsentation erstellt in seiner Schulzeit als Sketchnote erstellt oder mal einen eigenen Test kreiert? Wahrscheinlich net so oft.

Moritz:
[39:27] Nee, also Präsentationen, klar, die klassischen Powerpoint-Präsidenten.
Wie man sie kennt von früher. Ähm aber Sketchnow äh ich glaube ich wusste zu dem Zeitpunkt noch gar nicht mal was es ist. Ähm und auch einen Test kreiert äh nie.

Kai:
[39:45] Na ja, sage ich ja und das ist, glaube ich, ähm auch so ein Punkt, dass die natürlich dann ähm das muss an den Unis schon äh starten, dass man da auf auf diese Themen auch sensibilisiert, was was da alles so möglich ist, was es da für Formate gibt und dann.
Bei uns ausprobieren und dann haben wir sicherlich, wenn wir mal wieder ein bisschen mehr Studienreferentarinnen noch haben, äh gute Möglichkeit, sage ich mal, das, was du gesagt hast, flankierend so in Zeiten der Ausbildung zu unterstützen und dann sehe ich da nicht schwarz.
Haben wirklich äh sich schon Dinge auch äh entwickelt sich auch in eine richtige Richtung würde ich jetzt mal sagen.
Also aus meiner Sicht jetzt.

Martin:
[40:23] Ja, dem schließe ich mich.

Kai:
[40:23] Seid ihr ähnlicher Sicht?

Martin:
[40:25] Doch, dem schließe ich mich schon an.

Moritz:
[40:27] Ja. Also da da passiert glaube ich schon sehr viel, was definitiv in die richtige Richtung läuft. Da habe ich ein gutes Gefühl.

Kai:
[40:36] Also wenn man jetzt mal an die Anfangs äh Umfrage von euch denkt, also es waren ja dann nur drei Komma fünf Prozent verwirrt. Also vielleicht äh haben wir da ja jetzt ein bisschen dann dazu beigetragen, dass die sich etwas entwürdet haben.
Fränkisch auszudrücken.

Moritz:
[40:53] Ich hoffe.
Gut, äh du hast die Umfrage schon angesprochen. Ähm wir haben natürlich auch wieder eine Umfrage für den nächsten Podcast und zwar wollen wir diesmal äh von euch wissen, ähm ich führe an meiner Schule, meiner Bildungseinrichtung alternative Formen der Leistungsmessung durch.
Als Antwortmöglichkeiten gibt es hier nie. Bislang nicht, plane aber aktuelles Vorhaben.
Mindestens einmal pro Schuljahr in kleinem Rahmen regelmäßig, zwei bis vier Mal pro Schuljahr oder dass es Standard in allen Klassen in jedem Jahr.
Gespannt, was da an Ergebnissen rauskommt. Ob das das allgemeine Stimmungsbild, was man so immer mitbekommt, auch widerspiegelt oder ob’s da doch Überraschungen gibt.

Martin:
[41:42] Ja, wird sicherlich interessant. Sicherlich interessant und wir werden’s im nächsten Podcast dann auch äh besprechen, auflösen, diskutieren und da freue ich mich schon drauf für heute, Moritz und Kai.
Würde ich sagen, vielen Dank. Hat Spaß gemacht.

Moritz:
[42:01] Ja, danke dir Kai für deine Zeit.

Kai:
[42:03] Also es war jetzt doch recht schnell vorbei, muss man sagen.

Martin:
[42:07] Ja

Moritz:
[42:07] Ja wie der wie der Martin immer so schön sagt time flies when your heaving Fun.

Martin:
[42:12] Genau. So ist es, aber war wirklich schön. Wir hoffen auch äh euch draußen hat’s Spaß gemacht zuzuhören und äh dann bis zum nächsten Podcast für heute einen schönen Tag. Macht es gut. Bis dann. Ciao.

Moritz:
[42:26] Bis dann, tschau.

Kai:
[42:28] Tschau.